Wenn einem ein Licht aufgeht ...

Wenn einem ein Licht aufgeht ...

Wenn einem ein Licht aufgeht ...

# Impulse

Wenn einem ein Licht aufgeht ...

Ich mag es, wenn die Sonne wieder an Kraft gewinnt und es langsam wärmer wird. An diesen ersten Tagen, die sich nach Sommer anfühlen, zieht es mich nach draußen. Am liebsten würde ich jeden einzelnen Sonnenstrahl einfangen und für trübe Zeiten aufbewahren. Das Eis schmeckt nach Lebensfreude und spät abends noch draußen zu sein, fühlt sich für mich nach Freiheit an. Selbst ein leichter Sommerregen kann mir in diesen Tagen nichts. Manchmal lässt er mich sogar fast übermütig werden. Ich bin dankbar und genieße die kleinen Momente sommerlicher Leichtigkeit mitten im Alltag.

Doch es gibt auch ein Zuviel, ein Zuviel an Sonne, ein Zuviel an Wärme, ein Zuviel an Regen. Das Licht blendet. Wärme wird Hitze. Dann wieder scheint der Regen nicht aufhören zu wollen. Ich frage mich: Warum wollte ich nochmal Sommer? Habe ich ihn je gemocht? Ja, habe ich. Ich habe ihn sogar herbeigesehnt. Das habe ich nur vergessen.

Es gibt in der Bibel eine Geschichte über den berühmten Apostel, Gemeindegründer und Briefschreiber Paulus. Er hatte eigentlich ein Problem mit Jesus Christus und den Menschen, die ihm folgten. Was er hörte, verunsicherte ihn und stellte in Frage, was ihm wichtig war. Darum verfolgte er die junge Bewegung. eines Tages, so wird erzählt, ging ihm ein Licht auf, allerdings nicht sanft wie die zarte Flamme einer Kerze, sondern eher wie ein blendender Scheinwerfer oder die glühende Sonne an einem zu heißen Sommertag. Er fiel und musste gestützt werden. Mehrere Tage blieb er orientierungslos, bis es ihm dank eines Menschen aus der Gemeinde, die er verfolgt hatte, wie Schuppen von den Augen fiel. Er sah seinen Weg nun klar vor sich. Leicht würde es nicht werden. Vieles würde sich ändern. Doch er war sich sicher: Gott würde mit ihm gehen. Das Licht, das ihn eben noch geblendet hatte, leuchtete ihm nun den Weg

Wenn sich Veränderungen anbahnen, kann sich das verheißungsvoll anfühlen, wie die ersten Tage des beginnenden Sommers. Manches, was war, lege ich freudig ab, wie die zu warm gewordene Winterjacke und den dicken Pullover, den ich längst leitgeworden bin, und fühle mich frei. Es kann allerdings auch anders sein. Das Licht blendet. Wärme wird Hitze. Dann wieder scheint der Regen nicht aufhören zu wollen. Vieles ändert sich. Vieles muss sich ändern, in der Welt, in der Kirche, weit weg und ganz nah. Manches sehne ich herbei. Manches verunsichert mich. Von manchem habe ich ziemlich klare Vorstellungen. Manches kann ich bestenfalls erahnen, manches nicht mal das. Doch ich bleibe voller Hoffnung, solange wir uns miteinander auf den Weg machen und Gottes Licht uns leuchtet.

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