An der Grenze des Münsterlandes zu Ostwestfalen-Lippe liegt Wadersloh mit einer evangelischen-lutherischen Gemeinde im katholischen Umfeld. Wadersloh besteht aus drei Dörfern mit jeweils einer eigenen evangelischen Kirche: In Diestedde befindet sich die Erlöserkirche (Rottkampstraße 25), in Liesborn liegt die Auferstehungskirche (Wullenbrink 13) und zu Wadersloh gehört die Gnadenkirche (Bentelerstraße 19). Das Pfarrbüro, das Gemeindehaus und die Kindertagesstätte "Pusteblume" liegen in Wadersloh.
Jeden Sonntag um 10 Uhr findet reihum in einer Kirche im monatlichen Umlauf ein Gottesdienst statt.
In zwei Gruppen spielen und lernen die Kinder in einem erneuerten Kindergarten. Die Kindertagesstätte "Pusteblume" direkt neben der Gnadenkirche und dem Gemeindehaus wurde im Jahr 2012 für die U3-Betreuung ausgebaut. Das Außengelände wurde im Mai 2013 von den Eltern renoviert. Für die Familienarbeit werden immer wieder interessante Angebote gemacht. Die Jüngsten der Gemeinde treffen sich einmal im Quartal zum Kinderbibeltag, um den Familiengottesdienst am nachfolgenden Sonntag vorzubereiten.
Mehrmals in jedem Schuljahr finden in allen Wadersloher Schulen Gottesdienste statt oder die Schüler kommen in unsere Kirchen. Unsere Konfirmandenarbeit wird mit Teamern durchgeführt, Jugendlichen, die die Pfarrerin bei ihrer Arbeit unterstützen. Sie sind die Grundlage unserer Jugendarbeit.
Traditionell gibt es in Wadersloh zwei Frauenhilfen. Eine Hospizgruppe lädt immer wieder Referenten für interessante Vorträge ein. Ein Handarbeitskreis und ein "Kaffeepott" lädt jede Woche zum Mitmachen ein.
Besonders wichtig ist uns die ökumenische Zusammenarbeit mit unserer katholischen Schwestergemeinde St. Margareta.
Im Juni 2017 wurde ein Gemeindebeirat gegründet, in dem Vertreter verschiedener Gruppen der Gemeinde Ideen einbringen, Anregungen und Probleme diskutieren und Feste und Renovierungen planen.
Seit 2018 trifft sich der "neue Gemeindekreis", in dem in offener Runde (ökumenisch) an wechselnden Wochentagen Aktionen im kirchlichen Umfeld durchgeführt werden. In Verbindung mit dem Erwachsenenbildungswerk werden hier in den Kirchen Vorträge gehalten, Konzerte veranstaltet und besucht, Garten-Pflanzaktionen durchgeführt, Tempel und Synagogen besucht und vieles mehr.
Am 1. Dezember waren die Gemeinde-glieder und Gäste um 10.15 Uhr zu ei-nem festlichen Gottesdienst in die Erlöserkapelle zu Diestedde eingeladen.
Denn vor 60 Jahren, am 29.11.1953, am 1. Advent, wurde die Erlöserkapelle ein-geweiht.
Die Chronik berichtet, dass die evangelischen Christen Diestedde seit 1884 vom Seelsorgebezirk Beckum mitbetreut wurden. Nach der Aufzeichnung in der Grundsteinurkunde zum Bau der Erlöserkapelle von 1953 gab es bis zum Beginn des 2. Weltkrieges in Diestedde nur drei evangelische Familien. Während des Krieges wuchs die Zahl der evangelischen Christen durch den Zuzug von Evakuierten aus dem Ruhrgebiet. Die Zahl stieg weiter, als nach dem Krieg mehrere hundert Ostvertriebene in Diestedde eine neue Heimat fanden.
Am Pfingstfest des Jahres 1946 wurde erstmals für die Diestedder der evangelische Gottesdienst in einem Klassenraum der Volksschule gefeiert. In der Folgezeit fand dort an jedem zweiten Sonntag der Gottesdienst statt. An hohen Festtagen stand den evangelischen Christen die kath. St. Nikolauskirche zur Verfügung.
Durch das Wachsen der Gemeinde wurde schließlich der Wunsch nach einem eigenen Gotteshaus geweckt. Bei der damals zuständigen Stelle, der „Evangelischen Notgemeinschaft des Kirchenkreises Gütersloh“, trug man dieses Anliegen vor.
Am 26.1.1951 konnte das Presbyterium der Evang. Kirchengemeinde Beckum ein entsprechendes Grundstück, 2.164 qm groß, von Wladimir Graf von Marchant und Ansembourg erwerben.
Schon bald wurde im Bauamt der Evang. Kirche von Westfalen der Plan zum Bau der Kapelle mit 90 Plätzen und einem Jugendraum entworfen.
Am 7.5.1953 fand die feierliche Grundsteinlegung statt. Die „Westf. Nachrichten“ schrieben damals:
Ein lang ersehnter Wunsch der jungen Gemeinde Diestedde wird nun in Erfüllung gehen. In fleißiger Handwerksarbeit wächst ein Kirchlein aus dem Boden, und es wird nur noch eine kurze Zeit dauern, dann besitzt die junge vornehmlich aus Heimatvertriebenen bestehende Gemeinde ein eigenes Gotteshaus.
Am 1. Advent 1953 kam der große Tag, die Einweihung der Erlöserkapelle in Diestedde. Die Feierlichkeiten begannen in der kath. Volksschule mit dem Abschied von der bisherigen Gottesdienststätte. Danach zogen die Anwesenden mit den kirchlichen Geräten zur Kapelle. Dort eröffnete Pastor Richard Heinz aus Beckum die Pforte des Gotteshauses. Die Weihe nahm Landeskirchenrat Dr. Rahe vor. Er schloss mit den Worten: „Durch Gottes Wort und Gebet ist dieses Haus, das wir Erlöserkapelle nennen wollen, geweiht“.
In den Baukosten, die etwa 34.000 DM betrugen, waren auch eine Glocke und eine Kleinorgel enthalten.
Die Bronzeglocke, mit dem Schlagton „D“ wurde im Frühjahr 1954 eingebaut und erhielt 1977 eine elektrische Läuteanlage.
Im Zuge der kommunalen Neuordnung wurde der Bezirk Diestedde 1977 von der Kirchengemeinde Beckum in die Kirchengemeinde Wadersloh umgepfarrt.
Ruth Wiedermann
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